Er lebt in einem Slum in South C und kommt seit vier Jahren regelmäßig zu Besuch ins Vizazi-Haus. Mit seinen Bildern grüßt er alle Mitarbeiter, Freunde und Unterstützer von Vizazi.

 

dezember-1dezember-2dezember-3

Auch Ulla schickt uns einen Gruß zum Jahreswechsel:
Vizazi yasema ahsante sana kwa wote waliotusaidia kwa ushirikiano, michango na maombi yao. Haya yote yatia nuru gizani. Twasema krismasi njema na heri kwa mwaka mpya. Mbarikiwe.

Für diejenigen, die nicht ganz so fit in suaheli sind, hier das Ganze in deutscher Sprache: Vizazi bedankt sich bei allen, die durch ihre Mitarbeit, ihre Hilfe, Gebete und Spenden die Arbeit von Vizazi unterstützt haben. Dies alles bringt Licht in Hoffungslosigkeit. Allen frohe Weihnachten und ein gesegntes neues jahr 2011.

november-2Nach der 4. Kenyatour kann ich, glaube ich, davon sprechen, dass diese Tour etwas ganz besonderes war. In jeder Hinsicht hat sich die Entscheidung mitzufahren echt gelohnt.

Die Schwerpunkte waren diesmal etwas anders gesetzt. Da wir nur mit 12 Personen unterwegs waren, und nicht mit ca. 25 Teens, konnte man das Land, die Leute und die Kultur noch mal ganz neu erleben. Nicht nur, dass wir viel mit „Matatus“ und zu Fuß unterwegs waren. Nein, durch die Zusammenarbeit mit „Zinduka“ und dem persönlichen Kontakt mit den Mitarbeitern dort, hat sich mein Bild von der Arbeit, die dort geleistet wird, erweitert.
Aber mal von Anfang an:
Der Charakter der Tour hat sich mit dem Moment verändert, als es hieß, dass wir im Vizazi-Haus schlafen und nicht in Cross Currants, das etwas mehr „ab vom Schuss“ liegt. Als wir ankamen merkte ich sofort die Wärme und Freude, die uns Amunga, Felix und Njeri entgegen brachten. Dadurch fühlte man sich eher so, als ob man in ein 2. Zuhause kommt, als in ein fremdes Land. Nur Morgens um 5 Uhr merkten wir das, denn dann rief der Muezzin von seinem Minarett zum Gebet. Für die Jungs ist das zwar praktisch, weil sie dann so wie so aufstehen müssen, für mich war das eher gewöhnungsbedürftig. Aber diese Störung der Nachtruhe war es wert, die Gemeinschaft im Vizazi-Haus zu genießen.november-3
In der ersten Woche haben wir verschiedene Projekte von „Zinduka“ besucht. Bemerkenswert fand ich den Pastor von dem Projekt in Limuru, der uns die Biogasanlage des dortigen Kinderheims zeigte. Er zeigte uns, mit seinem Anzug bekleidet, wie die Kuhfladen zerkleinert werden und erklärte dann den weiteren Prozess. Die Kinder des dortigen Kindergartens waren erst sehr schüchtern, tauten dann aber auf und wollten gar nicht mehr von unserer Seite – vor allem von Leons, der in einem Kinderberg verschwand, als er die Fotos auf seiner Digitalkamera aufrief.
Ein krasses Erlebnis war auch die Fahrt mit dem Kirchenbus durch ein Slumgebiet. Dort wollten wir 2 Familien besuchen, die von deutschen Familien unterstützt werden. Alle fühlten sich etwas unwohl, was nicht nur daran lag, dass wir beinahe die Hütten abgerissen hätten, weil der Bus gerade eben durch die Wege gepasst hat. Hinterher war klar, dass wir auf den Parkplatz des „Polizeipräsidiums“ wollten, weil der Bus dort sicherer war. Zu Fuß ging es dann weiter zu Noras Familie und dann zu Purity und Ireene. Nora hat tapfer den Brief der Familie vorgelesen, die sie von Solingen aus unterstützt und die Oma von Purity und Ireene hat uns ihre sehr bewegende Geschichte erzählt.
Soviel zur ersten Woche. Natürlich haben wir noch mehr erlebt, aber der Bericht soll nicht zu lang werden.
An dem folgenden Wochenende sind Paul, Eddie und Evans aus dem Internat gekommen. Wir haben so richtige Familienausflüge gemacht, viel von unseren Leben geteilt und sind so richtig zusammengewachsen. Die Schönheit des Landes an Baridi Corner, im Giraffencenter, in Karen und zum Abschluss bei Rangers (einem BBQ-Restaurant am Rand vom Nairobi National Park) zu feiern, mit ihnen zu teilen, war ganz besonders und bewegend. Vor allem aber der Abend, an dem die Jungs mit uns ihre Geschichten geteilt haben, hat mich sehr berührt und mein Herz noch mehr für unsere Vision mit Vizazi geöffnet. Leider gingen die 4 Tage viel zu schnell um und die Jungs mussten wieder zurück in die Schule.

november-1In der 2.Woche sind wir nach Narok gefahren. Über endlos scheinende buckelige Bergstraßen, aber durch wunderschöne Landschaft, gelangten wir zu Percys Geburtsort. Sein biologischer Vater Letoja hat uns stolz sein Land und Haus gezeigt. Aus allen Winkeln und Ecken kamen scheinbar Verwandte und andere Leute, die die vielen Wazungu in dieser abgeschiedenen Gegend begutachten wollten. Wir schmissen eine Runde Lollis, die auch bei den Älteren gut ankamen. Außerdem gab es Geschenke für Letoja und seine Familie.
Da es nun nur noch ca. 60 km in die Massai Mara waren, haben wir die Chance genutzt uns in ein Camp einzubuchen und so Richtig tourimäßig Safari zu machen. Dank guten Verhandlungen mit Ulla, Laura, mir und James Omundi, der in einem Abenteuerunternehmen arbeitet und schon länger von Ulla kleinere Aufträge bekommt, war es für uns möglich das zu finanzieren. In unserem Camp angekommen, waren wir sehr überrascht über die Art der Zelte. Man darf sich das nicht so vorstellen wie Zeltlager in Deutschland. Es waren Hauszelte mit fließend warmen Wasser, Toilette und richtigen Betten mit Moskitonetzen. Für Angelina gab es dann noch ein kleines Wunder, da in ihrem Zelt keine einzige Spinne auftauchte. Abends haben wir am Lagerfeuer Tänze und Lieder von den Massai gehört, etwas mitgetanzt und hinterher erfahren, worum es in den Liedern und der Tradition der Massai geht. In der Nacht zu schlafen hat ganz gut geklappt, obwohl man so einige Male die Löwen brüllen und die Hyänen lachen gehört hat. Früh am nächsten Morgen ging es in den Nationalpark, ein Erlebnis, was ich nie zu träumen gewagt habe. Schon alleine die Landschaft ist ein Traum und Gott hat uns mit allen Tieren gesegnet, die man entdecken konnte. Die meisten hatten sogar Junge und die Löwenmamas haben mit ihren Babys einen „Catwalk“ direkt vor unserem Bus hingelegt. Lunch gab es unter einem einsamen Baum mitten in der Savanne. Dann ging es zurück nach Nairobi, wieder über endlos scheinende, staubige Pisten, doch der Tag war es wert gewesen.
An dem Wochenende haben wir in verschiedenen kenyanischen Familien gewohnt. Wir haben das Alltagsleben aufgenommen und uns über unsere Kulturen und Leben ausgetauscht. Sonntags haben wir und in der ICC wieder getroffen, gemeinsam den Gottesdienst erlebt und uns über die verschiedenen Wochenenden ausgetauscht.
Montags haben wir uns noch das Toilettenprojekt angeguckt, dass unser Zivi Simon mit ins leben gerufen hat. Mittags haben wir mit den Mitarbeitern von „Zinduka“ Mittag gegessen. Zu unserer Überraschung waren auch Noras und Puritysund Ireenes Familie wieder dabei. Alle haben sich sehr gefreut und wir haben uns über unsere Arbeit, Visionen und Beweggründe ausgetauscht.
Abends sind wir mit dem Nachtzug nach Mombasa gefahren. Man fühlt sich ein wenig in Kolonialzeiten zurück versetzt, mit dem Silberbesteck beim Abendbrot und dem very british breakfast am Morgen.
Die dritte Woche diente vor Allem zum Seele baumeln lassen und in Meer schwimmen. Einige waren auch im Marine- Reservat tauchen, haben sich einem „beautification-program“ unterzogen oder die Altstadt von Mombasa erkundet. Alles in allem hat man in dieser wunderschönen, paradiesähnlichen Umgebung noch mal alles Revue passieren lassen und sich so richtig erholt.
Der Sonntag in Nairobi war dann sehr voll gepackt. Man hat noch mal alte Freunde getroffen, wir hatten ein Boardmeeting und am Abend sind alle Freunde ins Vizazi- Haus gekommen, um gemeinsam zu Essen und sich zu verabschieden. Dafür hat Njeri noch mal all das gekocht, was wir so gerne gegessen haben.

Der Abschied fiel dann sehr schwer und irgendwie wollten alle noch da bleiben. Auf der anderen Seite, wollte man aber auch seine Lieben in Deutschland wieder sehen und wie es so ist, jeder Abschied bringt ein neues Wiedersehen. Und so bleibt der Gedanke an die wundervolle, eindrückliche Zeit in Kenya und die Hoffnung, nein das Vertrauen, darauf sich wieder zu sehen und neue Erlebnisse teilen zu können- ob nun in Kenya oder in Deutschland. Kenya- das Land der Gegensätze- hat mich erobert…wieder einmal!

november-4november-5

Der Charakter der Tour hat sich mit dem Moment verändert, als es hieß, dass wir im Vizazi-Haus schlafen und nicht in Cross Currants, das etwas mehr „ab vom Schuss“ liegt. Als wir ankamen merkte ich sofort die Wärme und Freude, die uns Amunga, Felix und Njeri entgegen brachten. Dadurch fühlte man sich eher so, als ob man in ein 2. Zuhause kommt, als in ein fremdes Land. Nur Morgens um 5 Uhr merkten wir das, denn dann rief der Muezzin von seinem Minarett zum Gebet. Für die Jungs ist das zwar praktisch, weil sie dann so wie so aufstehen müssen, für mich war das eher gewöhnungsbedürftig. Aber diese Störung der Nachtruhe war es wert, die Gemeinschaft im Vizazi-Haus zu genießen.

br /

oktober1oktober2

oktober3oktober4

oktober5oktober6

oktober7oktober8

oktober9oktober10

oktober11oktober12

oktober3

sept-2Ach ja, nun ist tatsächlich schon wieder das ganze Jahr vorbei. Ich bin zu Hause im bequemen, gut durchstrukturierten Deutschland und wollte die Gelegenheit nutzen, noch einmal zusammen zu fassen, was mir wichtig geworden ist.

Es ist schwer, etwas so Einzigartiges auf einer halben Seite zu formulieren! Es steht fest, dass ich so ein abenteuerliches, spannendes, hartes, herausforderndes, bereicherndes … Jahr noch nie erlebt habe und ich auch nicht weiß, ob sich das in dieser Form noch einmal wiederholen lässt. Es ist nicht allein das Zusammenleben mit meinen kenianischen Jungen, das Mitarbeiten in der Gemeinde oder das Straßenkinderprojekt, die fremde Sprache und Kultur oder das eigenverantwortlich für sich sorgen und organisieren, sondern vielmehr die Kombination aus allen, die mich so sehr verändert und geprägt hat.
Es war nicht immer leicht, wenn ich bedenke, dass ich mehrfach bestohlen wurde, mein Computer kaputt gegangen ist, fast alle Bilder aus meinem Jahr verloren gegangen sind, Jungen aus meinem Projekt gestorben oder mit viel Geld abgehauen sind, Freunde denen ich am meisten vertraut hatte, mich eiskalt betrogen haben und ich oft keinen Gesprächspartner hatte, mit dem ich darüber reden konnte. 
Ich habe versucht, mit meinen Begabungen und Möglichkeiten das zu geben, was ich geben konnte. Es war einfach nur schön, den einzigen Weihnachtswunsch meiner Straßenjungen, nämlich zum ersten Mal nicht mehr auf der Straße schlafen zu müssen, in Erfüllung gehen zu lassen. Es war überwältigend zu sehen, wie sich Leben durch sinnvolle Arbeit und Struktur verändert hat und Jugendliche eine Perspektive für die Zukunft bekamen.sept-3
Es war schön, mit meinen Jungen im Vizazi-Haus ein Stück Familie zu leben und von dem weiterzugeben, was ich in meinem zu Hause kennengelernt hatte, z.B. Spielnachmittage und Gute-Nacht-Geschichten.
Was mir in dem ganzen Jahr am meisten bewusst wurde, ist jedoch etwas anderes. Es ist egal, wie viel ich gebe. Ich werde es nie schaffen mehr zu geben, als ich von Gott, den Menschen und dem Land zurückbekomme. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Ich könnte schreiben, wie mein Leben in diesem Jahr bereichert wurde, aber dann würde ich vielleicht noch jemanden neidisch machen und der Text würde länger werden, als ich möchte=).
Was ich gelernt habe und am liebsten allen erzählen möchte ist, dass es sich lohnt für Gott zu leben und ihm allein zu dienen. Das gibt Erfüllung und Motivation, Sinn und Ziel, Dankbarkeit und Gelassenheit.

Vielen Dank, dass ihr mich, das Vizazi-Haus und das Straßenkinderprojekt die ganze Zeit mit eurem Interesse, Gebet und finanziell unterstützt habt. Möge Gott euch ebenfalls reichlich segnen!

sept-1sept-4

august_2010_s

Hey guys,

habari za Ujerumani?
Kenya tuko sawa kabisa, tunasema asante kwa Yesu!

Last evening, we bid farewell to Simon! It was an emotional moment. We had dinner with him and the boys, and then Sam and his wife, Pastor Justin and Pastor Gibson joined us. It was important also for Simon, to let him know also how much we have appreciated his time with us, and his service to the children.

We will miss him, and he will always be in our hearts.
Philip Mungai              (Nairobi, 2010-08-20)

gs_wiescheid

Rheinische Post . Redaktion Langenfeld, 7. Juli 2010

Hilfe für Kinder in Nairobi

Gelungenes Sommerfest in Langenfeld-Wiescheid

Langenfeld. Bei tropischen Temperaturen feierte die Grundschule Wiescheid ihr Sommerfest unter dem Motto „Das Geheimnis der Zaubertrommel“. In der vorgeschalteten Projektwoche hatten die Kinder gemeinsam mit dem Lehrer-Kollegium und weiteren Helfern die Geschichte rund um die beiden afrikanischen Kinder Juju und Siyabonga einstudiert. Die kleinen topDarsteller begaben sich trommelnd, singend und tanzend auf eine abenteuerliche Suche nach der Zaubertrommel und trafen unterwegs unter anderem auf fantasievoll kostümierte Zauberbäume, Trommelaffen und Krokodile.

Nach der Vorstellung wurde ein symbolischer Scheck über 6909 Euro an einen Vertreter des Vereins Vizazi International überreicht. Diese enorme Summe war durch einen Sponsorenlauf am Donnerstag von den 126 Schulkindern erlaufen worden, bei dem die Kinder trotz der großen Hitze insgesamt gut 512 Kilometer rund um die Schule gelaufen waren. Der in Solingen ansässige Verein hat sich die Integration und Rehabilitation von Straßenkindern aus Nairobi zum Ziel gesetzt.

p

Am 2. Mai hat sich unser VIZAZI-Junge Felix in der ICC (International Christian Church) taufen lassen. Die Freude war groß und alle erlebten einen richtig schönen Tag, auch wenn Felix im Taufbecken etwas angespannt wirkt und scheinbar froh gewesen ist, wieder aus dem Wasser heraus zu können. Wir wünschen ihm jedenfalls Gottes Segen für seine weitere Zukunft.

PhelixPhelixPhelix

PhelixPhelix

Brief aus Nairobi

Brief aus Nairobi

Zehn schnelle Fragen und Antworten: Simon

1. Wann und wie hast du VIZAZI kennengelernt?
Ich war auf der Suche nach einer Zivistelle in Kenya/Nairobi und habe die Stelle über die Homepage der AEM gefunden. Von dort aus bin ich dem Link zur VIZAZI-Homepage gefolgt und habe mich beworben … und die Stelle bekommen … smile

2. Dein schönstes Erlebnis im VIZAZI Haus?
Weihnachten. Alle blieben hier und niemand ging zur Verwandtschaft. So haben wir als VIZAZI Family die Tage gemeinsam verbracht mit Kochen, Spielen und einem Kinobesuch.

3. Was war bisher deine größte Herausforderung hier?
Als alle Jungens zu Hause waren, auch die älteren aus dem Internat, die Hausregeln durchzusetzen, z.B nicht den ganzen Tag vor’m TV abzuhängen, hab‘ Freizeitangebote gemacht und gemerkt die eigene Rolle im Erwachsensein …

Kinobesuch4. Was vermisst du am meisten, wenn du an Deutschland denkst?
Das Essen … Fleisch … und leckeren Käse …

5. Gibt es etwas, was du hier kennengelernt hast, das du zu Hause genauso weitermachen möchtest?
Den sehr lebendigen Lobpreis in der Gemeinde …

6. Dein Lieblingsessen hier in Kenya?
Chapati (eine Art Pfannekuchen)

7. Wenn du das Wort „VIZAZI“ hörst denkst du an …?
… an meine Jungens hier, besonders an die beiden Jüngsten hier im Haus

8. Ein besonders krasses Erlebnis bislang hier?
Hab‘ mein Handy im Matatu (Sammeltaxi) verloren und die Finder haben sich gestritten, wer es behalten darf. Daher landete es bei der Polizei, dort konnte ich es abholen und der Polizist meinte: Da muss dich Gott aber ganz schön mögen. Er hätte noch nie erlebt, dass ein verlorens Handy zum Besitzer zurückkehrt.

9. Dein Lebensmotto lautet?
Für Gott leben – in seiner Firma arbeiten, mit dem coolsten Boss der Welt.

10. Was sind deine Pläne nach dem Zivildienst?
Studieren … Mathe und Sport auf Lehramt, aber auch weiterhin aktiv in der Firma Gottes mitarbeiten.

Danke für’s Gespräch!
(Ulla und Simon an einem Sonntagnachmittag am Küchentisch im VIZAZI Haus in South C)