simon… und habe vor, ab Oktober für ein Jahr nach Nairobi zu gehen und dort meinen Zivildienst durchzuführen. So wie auch Jonas und die Mitarbeiter zuvor werde ich ehemalige Straßenjungs in einer Wohngemeinschaft begleiten.

Ich möchte mich kurz genauer vorstellen und meine Motivation erzählen, warum ich gerade nach Kenia zu den Straßenkindern wollte.
Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und habe 6 Geschwister, wovon drei Pflegekinder sind. Zusammen mit einigen anderen Familien haben wir vor zwei Jahren begonnen, eine Gemeinde in unserem Ort aufzubauen. Teil unserer Jugendarbeit ist eine Zusammenarbeit mit einer Einrichtung für drogenabhängige Jugendliche.
Ich kann nur sagen, dass mir die Gemeinschaft mit diesen Jugendlichen sehr am Herzen liegt und viel Spaß macht. Wir machen jede Woche mit ihnen Sport und versuchen ins Gespräch zu kommen. Die meisten sind offen für unseren Glauben und besuchten uns in unserer Jugend. Es kommen immer öfter Fragen wie “Kannst du ohne Gott nicht leben?” oder “Mögt ihr uns, oder warum kommt ihr jede Woche zu uns?” Ich glaube, dass ist eine der Tätigkeiten, die ich in Kenia am meisten vermissen werde, freue mich daher sehr auf die Jungs in Kenia und hoffe sehr, dass ich auch mit ihnen eine gute Gemeinschaft aufbauen kann.

Ein zweiter Grund, warum ich diese Arbeit in Kenia machen möchte ist der, dass ich in einem kenianischen Musikprojekt mitmache. Es entstand im Sommer 2005 und ist ein Zusammenarbeit von kenianischen und deutschen Jugendlichen, die mit Hilfe der Musik ihre Begeisterung und Freude an ihrem Glauben den Menschen vor allem in Deutschland, aber auch in Kenia weitergeben wollen. So kam es auch, dass ich im Sommer 2006 schon einmal für fünf Wochen in Kenia sein durfte.
Die Erfahrungen, die ich mit dem Projekt machen konnte, prägen mich bis heute sehr stark und sind der Grund dafür, warum ich mir gewünscht habe, meinen Zivildienst bei Vizazi auszuüben.

Meine Hauptaufgabe wird es sein die Jungs im Alltag zu begleiten. Das heißt, dass ich versuchen werde, ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen. Außerdem plane ich, möglichst viele Aktivitäten mit ihnen zusammen zu machen, sodass wir den Tag sinnvoll nutzen können, um nicht nur abzuhängen. Mir persönlich fällt das gar nicht so schwer, aber dazu sind viele Dinge wichtig. z.B. wie gut sich die Jungs motivieren lassen, ob sie genau so wie ich Sport- und Musikbegeistert sind und ob wir dort überhaupt günstige Möglichkeiten haben verschiedenen Projekte zu starten.
Vormittags, während die Jungs in der Schule sind, möchte ich gern im Haushalt, aber auch manchmal in der Schule mithelfen, einfach sehen wo Hilfe gebraucht wird. Wenn dann noch Freiraum ist, würde ich mich gern ab und zu in der Jugendarbeit der Gemeinde oder beim Lobpreis einbringen.

Meine Aufgaben sind für mich ein Gebetsanliegen und ich würde mich freuen, wenn ihr auch mit daran denken könnt. Zum einen das ich es gut verstehen kann, wenn meine Ansprüche nicht immer aufgehen, aber auch dafür das einige Aktionen gut klappen. Ich freue mich wirklich sehr auf das kommende Jahr und bin gespannt, was Gott mit mir vor hat.

Seid gesegnet
Euer Simon