Über Generationen hinweg Halt geben

 

Der folgende Artikel von Angelina Scholl, veröffentlicht in der Thalia-Mitarbeiterzeitung (September 2013), wurde uns freundlicherweise für die Webseite zur Verfügung gestellt.

 

Lesen Sie den Artikel in seiner vollen Pracht (PDF)

 

Kenia! Von den ewigen Weiten der Masai Mara bis zum schneebedeckten Gipfel des Mount Kenya, vom Victoriasee bis zu den Traumstränden der Küste bietet das ostafrikanische Land eine atemberaubende, landschaftliche Vielfalt. Aber Kenia hat auch ein ganz anderes Gesicht, das Gesicht der Armut. Menschen wie Thalia-Mitarbeiterin Angelina Scholl, Mitglied im Verein „VIZAZI“, ist es zu verdanken, dass einige ehemalige Straßenkinder überhaupt eine Zukunft haben.

 

Allein und ohne Perspektive leben tausende Kinder und Jugendliche auf den Straßen in Kenias Hauptstadt Nairobi. Genau dort arbeitet der im Jahr 2005 gegründete Verein „VIZAZI International“ und bietet mit seinem Wohnprojekt ehemaligen Straßenkindern ein „Zuhause“. Getragen wird der Verein von Privatleuten aus Deutschland, die selbst vor Ort mitarbeiten. Eine von ihnen ist Thalia-Mitarbeiterin Angelina Scholl. Seit 2004 ist sie bei der Buchhandelsgruppe tätig, zunächst in der Filiale ihrer Heimatstadt Solingen, seit 2008 in der Zentrale in Hagen und seit 2010 als Teamleiterin Versandcenter. MA-Thalia-Artikel-Foto1Zum ersten Mal hat sie im Jahr 2003 über ein befreundetes Paar, die zugleich Gründer von „VIZAZI“ sind, Kontakte zu einer Reisegruppe aus Kenia gehabt. „Gleich im Jahr darauf bin ich dann mit den beiden dorthin geflogen, um mir selbst ein Bild von Kenia zu machen“, so Angelina Scholl. Drei Monate später reiste sie noch einmal nach Ostafrika und „tingelte“ drei Wochen durch das Land. „Kenia hat mich in seinen Bann gezogen, aber zugleich war ich über die Armut und mitunter ausweglose Situation der Menschen – gerade der Kinder und Jugendlichen – sehr erschrocken.“ Und weil sie helfen wollte, entschied sich Angelina Scholl für die Mitarbeit bei „VIZAZI“. Seitdem – meistens um Ostern herum – ist sie drei bis vier Wochen ihres Jahresurlaubes vor Ort. „VIZAZI“ ist Teil ihres Lebens geworden, und mit viel Herzblut engagiert sich Angelina Scholl für ihre Schützlinge. „Mit unserer Hilfe haben die Kinder einen geregelten Tagesablauf, können zur Schule gehen und sich so ein Leben auf eigenen Füßen aufbauen.“

 

Momentan leben sieben Jugendliche – Milton (19), Amunga (14), Paul (21), Felix (15), Francis (14), Evans (19) und Eddy (20) – in dem Haus in Nairobi South C und werden liebevoll, aber auch mit der nötigen Strenge von Sozialarbeiter Robert und Hausmutter Anastacia betreut. „Beide leben und wohnen mit den Jungs zusammen, sind quasi ein Familienersatz“, erklärt Angelina Scholl. Denn die Jungs haben vorher in einem der Slums von Nairobi gelebt, manchmal sogar völlig auf sich alleine gestellt. „Wir möchten ihnen über Generationen hinweg Halt geben. Auch wenn sie nicht mehr bei uns im Haus leben, sind wir immer Anlaufstelle – egal für welches Problem.“ Das ist der Kerngedanke von „VIZAZI“, was auf Suaheli „Generationen“ bedeutet.

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